Gorilla Glass, auch als Gorillaglas bekannt, ist eine spezialisierte Glasart aus der Gruppe der Alumosilikatgläser. Es wurde von dem US-amerikanischen Unternehmen Corning entwickelt. Dieses Glas ist besonders bruchfest und kratzfest. Diese Eigenschaften machen es zu einer beliebten Wahl für Touchscreens in Mobiltelefonen.
Die Herstellung von Gorilla Glass erfolgt durch einen speziellen chemischen Ionenaustauschprozess. Dieser Prozess sorgt für seine hohe Haltbarkeit. Im Vergleich zu herkömmlichem Glas ist Gorilla Glass doppelt so kratzfest und achtmal rissfester. Über sechs Milliarden Geräte weltweit sind mit Gorilla Glass ausgestattet. Weitere Informationen finden Sie auf verschiedenen Wiki-Seiten zur Definition und Verwendung von Gorilla Glass.
Die Geschichte und Entwicklung von Gorilla Glass
Seit seiner Einführung hat Gorilla Glass eine beeindruckende Reise durchlaufen. Diese Reise wurde durch technologische Innovation und ständige Entwicklung geprägt. Ursprünglich von Corning Inc. entwickelt, hat Gorilla Glass die Glasindustrie revolutioniert. Besonders in Bezug auf Bruch- und Kratzfestigkeit hat es bedeutende Fortschritte erzielt.
Die Ursprünge des Gorilla Glass
Die Geschichte von Gorilla Glass beginnt in den 1960er Jahren, als Corning ähnliche Gläser entwickelte. Der entscheidende Durchbruch kam jedoch erst in den 2000er Jahren. 2007 wurde Gorilla Glass erstmals in das iPhone integriert, was ihm weltweite Aufmerksamkeit bescherte.
Mit einem anfänglichen Durchmesser von 1,5 mm und außergewöhnlicher Kratzfestigkeit setzte es neue Maßstäbe. Der Ionenaustauschprozess, bei dem Natriumionen durch größere Kaliumionen ersetzt werden, war ein entscheidender Schritt zur Verstärkung der Glasoberfläche.
Wichtige Meilensteine
Seit der Einführung von Gorilla Glass im Jahr 2007 gab es bedeutende Fortschritte:
- Gorilla Glass 2 (2012): Reduzierte Dicke um 20 %, bei gleichzeitiger Erhöhung der Bruchfestigkeit. Es konnte Gewichte von bis zu 50 kg ohne Bruch aushalten.
- Gorilla Glass 3 (2013): Drei Mal stärker als seine Vorgänger und reduzierte Kratzer um 35 % im Vergleich zu vorherigen Versionen.
- Gorilla Glass 4 (2014): Wurde in 80 % der Fälle einem Falltest aus einem Meter Höhe auf unebenen Oberflächen standhalten.
- Gorilla Glass 5 (2016): Bot eine viermal höhere Festigkeit und überstand Stürze aus einer Höhe von bis zu 1,6 Metern.
- Gorilla Glass 6 (2018): Überstand 15 aufeinanderfolgende Stürze aus einem Meter Höhe auf raue Oberflächen.
- Gorilla Glass Victus (2020): Bot Fallschutz aus einer Höhe von 2 Metern und war zweimal kratzfester als Gorilla Glass 6.
- Gorilla Glass Victus 2 (2023): Entwickelt, um einen Fall aus einem Meter Höhe auf Beton zu überstehen.
- Gorilla Armor (2024): Reduzierte Reflexion um 75 % und bot ähnliche Widerstandsfähigkeit wie Gorilla Glass Victus 2.
- Gorilla Glass 7i (2024): Gefertigt aus Lithium-Aluminium-Silikat-Glas, bietet es höhere Kratzfestigkeit für Budget- bis Mittelklasse-Smartphones.
Durch ständige Innovationen und technologische Fortschritte ist Gorilla Glass zu einem unverzichtbaren Bestandteil moderner Smartphone-Designs geworden. Jede neue Version markiert einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung von robusteren und kratzfesteren Displays. So werden die Anforderungen der Nutzer ständig erfüllt.
Die Wissenschaft hinter Gorilla Glass
Die Geschichte von Gorilla Glass ist geprägt von ständiger Weiterentwicklung und technologischen Fortschritten. Diese Fortschritte machen das Material zu einem unverzichtbaren Bestandteil moderner mobiler Endgeräte. Der Erfolg von Gorilla Glass basiert auf einem tiefen Verständnis physikalischer und chemischer Prozesse. Die folgenden Abschnitte beleuchten die wichtigsten Aspekte dieser Technologie.
Der Ionenaustauschprozess
Ein zentraler Aspekt von Gorilla Glass ist der Ionenaustauschprozess. Dabei wird das Glas in eine heiße Kaliumsalzschmelze getaucht. So werden Natriumionen an der Glasoberfläche durch größere Kaliumionen ersetzt. Dieser Austausch erhöht die Widerstandsfähigkeit des Glases und macht es weniger anfällig für mechanische Belastungen.
Vorteile des chemischen Vorspannverfahrens
Die chemische Vorspannung verbessert die Bruch- und Kratzfestigkeit von Gorilla Glass erheblich. Diese Methode erhöht die Materialfestigkeit erheblich. Die Glasoberfläche behält eine hohe Kompressionsspannung bei. So können Smartphones mit Gorilla Glass erste Kratzspuren ab einer Härte von 6 und tieferen Kratzspuren ab einer Härte von 7 widerstehen, wie Tests von JerryRigEverything zeigen.
Diese Methode schützt auch vor Rissen und Brüchen unter Strain. Eine höhere Haltbarkeit wird so garantiert.
Verbesserungen über die Generationen
Seit der ersten Einführung von Gorilla Glass im Jahr 2007 wurden sieben verschiedene Versionen entwickelt. Jede neue Generation brachte spezifische Verbesserungen in Bezug auf Dicke, Kratzresistenz und Bruchfestigkeit. Gorilla Glass Victus zum Beispiel bietet eine etwa 20% höhere Bruchzähigkeit im Vergleich zu Gorilla Glass 3.
Diese Weiterentwicklung ermöglicht es Geräten, Stürze aus bis zu zwei Metern Höhe zu überstehen. Dabei bleibt ihre strukturelle Integrität erhalten. Gorilla Glass 6 kann durchschnittlich 15 Stürze aus einem Meter Höhe ohne Schäden überstehen. Dies zeigt die stetige Optimierung der Widerstandsfähigkeit.