Seit Herbst 2023 erweitert Meta WhatsApp um eine Broadcast-Funktion: die WhatsApp Kanäle. Diese Neuerung zielt auf Einzelpersonen, Marken und Einrichtungen, die Informationen einseitig verbreiten möchten. Im Gegensatz zu Chats und Gruppen erscheinen die Nachrichten im Aktuelles-Tab.
Abonnenten der Kanäle können Beiträge mit Emojis kommentieren, haben jedoch keine Antwortmöglichkeit. Die Identität der Admins, inklusive Telefonnummern und Profilbilder, bleibt geschützt. Veröffentlichte Inhalte sind für 30 Tage sichtbar und währenddessen editierbar. Admins haben die Option, das Weiterleiten und Erstellen von Screenshots zu unterbinden, was den Datenschutz stärkt.
Am 13. September 2023 startete der globale Rollout, der mehr als 150 Länder, darunter auch Deutschland, erreichte. Die Tests in Singapur und Kolumbien waren vorausgegangen. Heute wird diese Funktion vor allem von großen Konzernen, Medien und Sportclubs genutzt. Dabei steht Real Madrid weltweit an der Spitze, während der FC Bayern München in Deutschland führend ist. Dies demonstriert die Möglichkeiten innerhalb der WhatsApp-Gemeinschaft auf.
Für die Nutzung ist derzeit die WhatsApp Business App auf Android, iOS oder dem Desktop erforderlich; die API ist nicht einbezogen. So etabliert sich der WhatsApp Kanal als Lösung mit Fokus auf Datenschutz, zwischen den sozialen Medien und Telegram. Wir untersuchen die Auswirkungen auf die Reichweite, Moderation und den täglichen Gebrauch. Zudem werfen wir einen Blick auf zukünftige WhatsApp-Updates.
Kurz gefasst beachten die Kanäle einfache Informationsvermittlung im Aktuelles-Tab, mit verständlichen Regeln zur Sichtbarkeit und begrenzter Nutzerinteraktion. Diese Eigenschaften machen sie ideal für zielgerichtete und zuverlässige Information.
Was sind Kanäle auf WhatsApp und wie unterscheiden sie sich von Gruppen und Newslettern?
WhatsApp Kanäle bieten eine einzigartige Art, Informationen präzise, geordnet und ohne den Zwang zur sofortigen Antwort zu verbreiten. Sie dienen dazu, einen schnellen Überblick über aktuelle Geschehnisse zu erhalten. Verschiedene Organisationen wie Marken, Medien und Vereine nutzen diese Funktion für ihre Kommunikation. Sie präsentieren Inhalte in einem Broadcast-Stil, während Nutzer die Freiheit haben, Updates zu überprüfen, wann immer es ihnen passt. Im Vergleich dazu bieten WhatsApp Newsletter oder Telegram Kanäle mehr Personalisierungsmöglichkeiten, sodass die Auswahl je nach Zielsetzung getroffen werden sollte.
Definition: Einseitiger Broadcast-Bereich im Tab „Aktuelles“
Ein WhatsApp Channel ist ein öffentlich zugänglicher, einseitiger Broadcast-Bereich. Alle Beiträge werden nicht im direkten Chatfenster, sondern an einer zentralen Stelle angezeigt. Nutzer können die Inhalte sehen, indem sie den Aktuelles-Tab aktiv auswählen. Obwohl Reaktionen durch Emojis möglich sind, besteht kein direkter Rückkanal.
Abgrenzung zu WhatsApp-Gruppen: Sichtbarkeit, Datenschutz, Dialog
Im Unterschied zu Gruppen sind bei Kanälen die Mitglieder untereinander nicht sichtbar. Telefonnummern bleiben verborgen, und es entstehen keine direkten Dialoge. Dadurch bleiben Abonnenten anonym, persönliche Daten geschützt, und nur die Redaktion kommuniziert. Diese Struktur fördert Klarheit und vermeidet Unordnung durch zahlreiche Chat-Nachrichten.
WhatsApp-Newsletter vs. Channel: Reichweite, Interaktion, Double-Opt-In
WhatsApp Newsletter, die über die API gesendet werden, ermöglichen 1:1-Chats und setzen auf ein Double-Opt-In-Verfahren sowie auf eine personalisierte Ansprache. Im Gegensatz dazu fokussieren sich WhatsApp Kanäle auf eine breite Reichweite. Sie bieten Informationen im Bereich Aktuelles ohne die Möglichkeit zum direkten Dialog. Dies macht das Abonnieren unkompliziert, behält jedoch den einseitigen Kommunikationsfluss bei.
Vergleich zu Social-Media-Profilen und Telegram-Kanälen
Ähnlich wie Profile bei Instagram oder Facebook, veröffentlichen WhatsApp Kanäle Inhalte linear an ihre Follower. Telegram Kanäle bieten zusätzlich die Möglichkeit, umfangreiche Dateien zu teilen und sowohl öffentliche als auch private Einstellungen anzubieten. WhatsApp Kanäle hingegen legen Wert auf eine schlanke Kommunikation, klare Inhaltsmoderation und einen strukturierten Informationsfluss im Aktuelles-Tab.
Einführung, Verfügbarkeit und Auffindbarkeit in Deutschland
Seit Herbst 2023 hat sich durch WhatsApp Updates verändert, wie wir Informationen austauschen. In Deutschland zeigen sich die neuen WhatsApp Kanäle deutlich im Aktuelles-Tab, abgegrenzt von privaten Unterhaltungen. Diese Strukturierung sorgt für Ordnung und ermöglicht gleichzeitig, up-to-date zu bleiben.
Inhalte sind im Aktuelles-Tab klar von Chats getrennt. Durch die Kanalsuche entdeckt man leicht geprüfte Quellen, ohne Nachrichtenflut im Posteingang. Dies erleichtert die Informationssuche lokal und global.
Rollout seit September 2023 in über 150 Ländern, inkl. Deutschland
Der globale Startschuss fiel am 13. September 2023 in über 150 Ländern, mit Deutschland an vorderster Front. Frühe Tests in Singapur und Kolumbien ebneten den Weg für eine schnelle Implementierung der WhatsApp Updates auch hier.
Wo Kanäle erscheinen: „Aktuelles“ statt Chatliste
Kanäle findet man im Aktuelles-Tab, nicht in der Chatliste. Gemeinsam mit Statusnachrichten bündelt dieser Bereich Updates und Neuigkeiten, ohne private Gespräche zu beeinträchtigen.
Kanalsuche und Filter: Sprache, Ländervorwahl, Empfehlungen
Über die Kanalsuche kann man nach Sprache und Ländervorwahl filtern. „Beliebt“ und redaktionelle Inhalte vereinfachen den Einstieg. Unternehmen setzen auch auf direkte Abo-Links, damit Nutzer schnell passende Kanäle finden.
Aspekt | Funktion | Nutzen für Nutzer | Nutzen für Anbieter |
---|---|---|---|
Aktuelles-Tab | Separate Anzeige von Kanälen | Saubere Trennung von Chats und Infos | Mehr Sichtbarkeit ohne Chat-Störung |
Kanalsuche | Filter nach Sprache und Ländervorwahl | Schneller zu passenden Inhalten | Gezielte Reichweite in Deutschland |
Empfehlungen | Kuratiert, z. B. „Beliebt“ | Einfacher Start für Neulinge | Organische Entdeckung neuer Kanäle |
Direkte Abo-Links | Teilbar über Social und Web | Bequemer Beitritt | Wachstum außerhalb der App |
Hinweis für Nutzer: Keine Push-Benachrichtigungen, Reaktionen per Emoji
Push-Benachrichtigungen für neue Beiträge gibt es nicht. Regelmäßiges Checken des Aktuelles-Tabs hält einen auf dem Laufenden. Emojireaktionen ermöglichen schlanke Interaktion, ohne Admins‘ Daten zu teilen.
Beiträge können 30 Tage bearbeitet, danach werden sie gelöscht. Admins limitieren Weiterleitungen und Screenshots. Ein „Nicht mehr abonnieren“ im Menü ermöglicht ein selbstbestimmtes Verlassen eines Kanals.
WhatsApp Kanäle
WhatsApp Kanäle bieten einen Broadcast-Dienst innerhalb der App. Sie unterscheiden sich von Chats durch ihre einseitige Kommunikationsform. Nutzer finden Inhalte im Bereich Status und Aktuelles, abseits der gewöhnlichen Chatliste. Anders als bei Chats, erhalten Nutzer keine automatischen Benachrichtigungen, sondern suchen die Inhalte selbst.
Die Privatsphäre der Nutzer ist ein zentrales Element. Abonnenten sind füreinander unsichtbar, und ihre Reaktionen bleiben privat. Administratoren können nicht direkt identifiziert werden, da ihre Telefonnummern verborgen bleiben. Jedoch können Admins eingeschränkte Profilinformationen von Followern einsehen, um Missbrauch zu verhindern oder den Zugang zu kontrollieren.
Beiträge bleiben 30 Tage im Bereich Aktuelles sichtbar, danach werden sie vom Server entfernt. Während dieser Zeit können sie bearbeitet werden. Admins haben die Möglichkeit, das Weiterleiten und Erstellen von Screenshots zu unterbinden. Sie kontrollieren auch den Zugang der Follower. Derzeit fehlt die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei breiten Kanälen, aber an sicheren Lösungen für kleinere Gruppen wird gearbeitet.
Bekannte Persönlichkeiten und Organisationen nutzen bereits WhatsApp Kanäle. Dazu zählen Real Madrid, der FC Bayern München, große Medienunternehmen und Influencer. Selbst Mark Zuckerberg demonstriert das Potenzial dieser Plattform. Sie alle zeigen, wie groß die Reichweite innerhalb der WhatsApp Community sein kann, wenn Nutzer bewusst nach Status-Updates suchen.
So funktionieren Erstellung, Verwaltung und Verifizierung
Die Einrichtung von Kanälen ist unkompliziert, erfordert jedoch definierte Abläufe. Durch strukturiertes Arbeiten sichern Teams die Konsistenz der Inhalte, stärken das Vertrauen in ihre Marke und bleiben auf dem neuesten Stand bei WhatsApp-Updates. Wir vermitteln kurz, wie ein WhatsApp Channel geschaffen, Beiträge verwaltet und die Verifizierung eines grünen Hakens erreicht wird.
Kanal anlegen in der WhatsApp Business App (Android, iOS, Desktop)
Um in der WhatsApp Business App einen Kanal anzulegen, genügt es, den Reiter „Aktuelles“ zu öffnen, das Plus-Symbol anzutippen und „Neuer Kanal“ auszuwählen. Anschließend muss man einen Namen festlegen, eine Beschreibung einfügen und ein Profilbild auswählen. Mit der Auswahl von „Kanal erstellen“ geht der Kanal live.
Die Vorgehensweise ist auf Android und iOS ähnlich: Man öffnet die Business-App, tippt auf „Aktuelles“, wählt das Plus-Symbol aus und gibt dem Kanal einen Namen und eine Beschreibung. Ein Bild wird festgelegt, danach wird die Erstellung des Kanals bestätigt. Auf dem Desktop geschieht die Einrichtung durch Auswahl von „Kanäle“ und „Kanal erstellen“, wobei dieselben Informationen angegeben werden.
Wer aktuell Kanäle erstellen darf: Business-Accounts, keine API
Derzeit dürfen ausschließlich Inhaber von Business-Accounts einen WhatsApp Channel anlegen. Private Nutzerprofile sind davon ausgeschlossen. Die Business-API ermöglicht weder die Erstellung noch die Verwaltung von Kanälen. Ein Zeitpunkt, ab wann die API unterstützt wird, ist noch nicht bekannt.
Für Unternehmen bedeutet das: Der zentrale Anlaufpunkt ist die kostenlose WhatsApp Business App. Hier organisieren Teams den Zugang und verteilen Rollen, während sie auf Updates zur API warten.
Inhalte posten, bearbeiten und nach 30 Tagen automatische Löschung
Veröffentlichte Beiträge erscheinen im Tab „Aktuelles“ und sind dort 30 Tage lang sichtbar. In dieser Zeit können sie nach Belieben bearbeitet oder gelöscht werden. Administratoren haben zudem die Möglichkeit, das Weiterleiten und Erstellen von Screenshots zu unterbinden, um die Inhalte zu schützen.
Kurze Texte sowie Bilder und Videoclips sind am wirkungsvollsten. Ein stetiger Veröffentlichungsrhythmus gewährleistet, dass die Abonnenten regelmäßig mit Updates versorgt werden, ohne dass ihr Feed überladen wirkt.
Verifizierung: Grünes Häkchen über Meta-verifizierte Business-Profile
Seit 2024 läuft ein Test, bei dem WhatsApp ein Badge für Kanäle einführt, die auf Meta-verifizierten Unternehmensprofilen beruhen. Die beantragte Verifizierung durch ein grünes Häkchen, obgleich freiwillig, erhöht die Glaubwürdigkeit und Sichtbarkeit. Dies geschieht, indem Nutzer ein vertrautes Signal von Plattformen wie Instagram und X erkennen.
Ein überzeugendes Markenprofil mit klarer Identität ist dafür die Voraussetzung. Die Erlangung des Verifizierungsabzeichens kräftigt die Autorität des Kanals und markiert den erfolgreichen Aufbau eines WhatsApp Channels mit einem deutlich sichtbaren Vertrauenssignal.
Schritt | Android | iOS | Desktop/Browser | Hinweis |
---|---|---|---|---|
Start | WhatsApp Business App öffnen | WhatsApp Business App öffnen | WhatsApp Business öffnen | Nur Business-Accounts |
Navigation | „Aktuelles“ > Plus | „Aktuelles“ > Plus | „Kanäle“ > „Kanal erstellen“ | Klarer, identischer Flow |
Details | Name, Beschreibung, Profilbild | Name, Beschreibung, Profilbild | Name, Beschreibung, Bild | Später änderbar |
Veröffentlichung | „Kanal erstellen“ | „Kanal erstellen“ | Bestätigen | Keine API-Unterstützung |
Content | Posts 30 Tage sichtbar | Bearbeitbar, Sperren möglich | Synchron über Geräte | Fokus auf prägnante Updates |
Verifizierung | Meta-verifiziertes Profil nötig | Badge erhöht Vertrauen | Rollout seit 2024 im Test | Verifizierung grüner Haken |
Privatsphäre, DSGVO und Moderation: Was Unternehmen wissen müssen
Marken kommunizieren durch Kanäle laut und kontrolliert. Es zählen klare Richtlinien bezüglich Sichtbarkeit, Datenhandling und Kontrolle. Die Einhaltung der DSGVO auf WhatsApp erfordert eine sorgfältige Überprüfung der Prozesse vor dem ersten Posting.
Sichtbarkeit: Abonnenten sind untereinander verborgen
Innerhalb der Kanäle sind Abonnenten füreinander unsichtbar. Namen, Telefonnummern oder Profilbilder werden nicht öffentlich geteilt. Reaktionen bleiben anonym, und Admins haben keinen Zugriff auf Abonnentennummern, es sei denn, diese befinden sich bereits in ihrem Adressbuch. Dies stärkt den Datenschutz auf WhatsApp Kanälen und setzt sie von Gruppenchats ab.
Datenzugriff: Unterschiede zwischen Business App und API
Die WhatsApp Business App kann auf Kontakte des Smartphones zugreifen, was in der EU kritisch gesehen werden kann. Im Gegensatz dazu hat die WhatsApp Business API keinen Zugriff auf das Adressbuch. Sie benötigt keine eigene Benutzeroberfläche und wird über Drittanbieter betrieben. Datenverarbeitung durch Anbieter in Deutschland kann die Einhaltung der DSGVO-Vorgaben vereinfachen.
Steuerung: Weiterleitungen/Screenshots sperren, begrenzte Interaktion
Admins besitzen die Möglichkeit, Weiterleitungen und das Erstellen von Screenshots zu blockieren. Nutzerinteraktionen beschränken sich auf Emojis, direktes Antworten ist nicht möglich. Solche Beschränkungen in der Kanalmoderation verringern das Risiko von Missbrauch, beschränken aber den Austausch. Inhalte löschen sich automatisch nach 30 Tagen; eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung fehlt derzeit.
DSGVO-Kontext: Risiken der Business App, API/Newsletter als Alternative
Kanäle fördern die Anonymität und verbessern so die Privatsphäre, im Vergleich zu Gruppen. Trotzdem birgt die Business App Compliance-Herausforderungen. Als Lösung bieten sich WhatsApp Business API und WhatsApp-Newsletter mit einem Double-Opt-In Verfahren an. Sie erfordern keine Adressbuchzugriffe, ermöglichen eindeutige Zustimmungen und bieten eine bessere Moderation für skalierbare Abläufe.
Merksatz: Broadcast im Kanal, Konversation über API – zwei Wege, die unter DSGVO WhatsApp verschieden bewertet werden.
Praxisbeispiele, Nutzungsszenarien und Reichweite
Kanäle beweisen ihre Effektivität mit kurzen, präzisen Nachrichten. Wer regelmäßig die WhatsApp Community erreicht, nutzt kurze Beiträge, zuverlässige Frequenzen und visuelle Anreize. Diese Methoden führen zu Best Practices für WhatsApp Kanäle, erkennbar quer durch verschiedene Branchen. Sie helfen, die Sichtbarkeit auf WhatsApp signifikant zu erhöhen.
Frühe Adopter: Real Madrid, FC Bayern, Medien, Influencer
Real Madrid, FC Barcelona, FC Bayern München und Borussia Dortmund setzen ihre Kanäle strategisch ein. Sie veröffentlichen Inhalte zu Spieltagen und Markenstories. Auch Medien wie SRF News mit schnellen Nachrichten gehören dazu. Berühmtheiten, darunter Mark Zuckerberg, Olivia Rodrigo, David Guetta und MontanaBlack, nutzen die Plattform für kurze Videos und Teaser. Dies erzeugt einen starken Anreiz, regelmäßig aktualisierte und prägnante Inhalte zu verfolgen.
Einsatzfelder: Updates, Ankündigungen, kurze Videos und Bilder
Updates in Echtzeit zu Spielen, Ankündigungen von Programmen, Veröffentlichungen und Erinnerungen an Events haben sich bewährt. Kurze Videos und Bilder, begleitet von einem prägnanten Satz, ziehen Nutzer an. Das liegt daran, dass die Nutzer die Ansicht „Aktuelles“ von sich aus wählen. Durch Einhaltung dieser Taktik erfüllt man die Best Practices für WhatsApp Kanäle. So kann man die Reichweite des WhatsApp Kanals durch wiederkehrende Inhalte festigen.
Marketing-Perspektive: Reichweite vs. fehlender Dialog
Das Interface ist klar und Werbung wird als weniger störend empfunden, was die große WhatsApp Community positiv aufnimmt. Marken können dadurch ihre Visibilität konzentrieren und Streuverluste reduzieren. Die Möglichkeit auf Emojis zu reagieren ist beschränkt, was für Kampagnen ohne Interaktionsziel akzeptabel ist. Medien und Sportkanäle maximieren das durch klare Handlungsaufforderungen in Bildern und Kurztexten.
Grenzen: Keine Antworten, geringer Viral-Effekt außerhalb der Abonnenten
Interaktion in Form von Antworten ist ausgeschlossen, und Inhalte verschwinden nach 30 Tagen, was ihre Reichweite begrenzt. Es fehlt die Möglichkeit einer Push-Benachrichtigung, wie in privaten Chats. Zudem sind breite Kanäle nicht Ende-zu-Ende verschlüsselt. Manche Nutzer schalten diese Funktion ab, obwohl das Abmelden stets möglich ist. Deshalb ist es essenziell, auf präzise und zeitgerechte Inhalte zu setzen. So bleiben die Best Practices für WhatsApp Kanäle wirkungsvoll, um die Reichweite stabil zu halten.
WhatsApp Updates, Richtlinien und Ausblick für die WhatsApp Community
Die Aktualisierungen bei WhatsApp beeinflussen deutlich die Nutzungsweise. Es gibt striktere Regeln, sich verändernde Formate und innovative Tools. Wir betrachten die neuen Richtlinien, Möglichkeiten zur Monetarisierung und die Positionierung innerhalb des Netzwerks von X.com, Facebook und Telegram.
Content-Richtlinien: Verbotene Inhalte und Konsequenzen
Die Richtlinien von WhatsApp verbieten illegale Aktivitäten, Ausbeutung und die Unterstützung von Extremismus. Eingeschlossen ist das Verbot von Gewaltaufrufen, krimineller Organisation und dem Anstiften zur Selbstverletzung.
Betrügerische Vorgehensweisen, Imitation und Ausbeutung sind untersagt. Inhalte mit Pornografie oder exzessiver Gewalt sind nicht erlaubt. Das Gleiche gilt für Werbung für regulierte oder illegale Produkte und kommerzielle sexuelle Angebote.
Bei Regelverstößen werden Beiträge gelöscht, Kanäle geschlossen und im Ernstfall das Geschäftskonto samt Nummern gesperrt. Diese Richtlinien sind ein wichtiger Bestandteil der WhatsApp-Updates.
Mögliche Monetarisierung: Bezahlte Platzierungen, Paid-Subscriptions, WhatsApp Pay
WhatsApp zeigt drei Wege zur Monetarisierung auf: bezahlte Abonnements, Sichtbarkeit in der Suchfunktion und Transaktionen über WhatsApp Pay. Letzteres ist bereits in Ländern wie Brasilien und Indien aktiv.
Bezahlte Platzierungen können für eine höhere Position in der Suche sorgen. Abonnements garantieren regelmäßige Einnahmen. Einkäufe direkt im Chat erleichtern den Kaufprozess. Wesentlich sind dabei transparente Preise und der Nutzwert für den Kunden.
Geplante Entwicklungen: Verschlüsselte Kanäle für begrenzte Zielgruppen
Zur Zeit sind offene Kanäle nicht Ende-zu-Ende verschlüsselt und Inhalte bleiben 30 Tage lang verfügbar. Es wird an der Einführung verschlüsselter Kanäle gearbeitet, die sich an spezifische Gruppen richten, wie Vereine oder Fach-Communities.
Der Datenschutz wird dadurch verbessert und exklusiver Content geschützt. Allerdings müssen Moderation und Reporting überdacht werden, um die Einhaltung der Richtlinien zu gewährleisten.
Strategische Einordnung neben X.com, Facebook und Telegram
Im Vergleich mit X.com fehlt die Möglichkeit, öffentlich diskutierbare Threads zu erstellen. Facebook unterscheidet sich durch Gruppen- und Feed-Funktionen, bietet jedoch eine weniger persönliche Atmosphäre. Telegram bietet große Kanäle und Bots, fokussiert sich aber anders hinsichtlich der Sichtbarkeit.
WhatsApp Kanäle ermöglichen direkte Kommunikation ohne Informationsüberflutung. Meta könnte diese Funktionen noch ausbauen. Marken können die Impulse aus den WhatsApp-Updates nutzen, um ihre Ansprache zu optimieren.
Plattform | Primärer Nutzen | Reichweite/Discovery | Interaktion | Monetarisierung | Regelwerk/Moderation |
---|---|---|---|---|---|
WhatsApp Kanäle | Direkter Broadcast an Abonnenten | Suche im Tab „Aktuelles“, Empfehlungen | Reaktionen, keine Antworten | Abos, bezahlte Platzierungen, WhatsApp Pay (regional) | Strikte Richtlinien, 30-Tage-Speicherung |
X.com | Öffentlicher Diskurs in Threads | Hohe Viralität über Retweets/For You | Antworten, Zitate, Spaces | Ads, Subscriptions, Creator-Share | Öffentliche Moderation, Melde-Tools |
Feeds, Gruppen, Events | Algorithmen, Empfehlungen, Gruppen | Kommentare, Messenger, Live | Ads, Shops, Stars | Community-Standards, Admin-Tools | |
Telegram | Große Kanäle, Bots, Dateien | Öffentliche Links, Verzeichnisse | Reaktionen, eingeschränkte Antworten | Spenden, externe Payments, Ads (begrenzt) | Kanalspezifische Regeln, weniger zentral |
Fazit
WhatsApp-Kanäle ergänzen den Messenger durch einen zusätzlichen Broadcast-Bereich, der einseitig ist. Dies stärkt die Privatsphäre und Kontrolle, während die Chatliste übersichtlich bleibt. WhatsApp Kanäle bieten Marken, Medien und Organisationen eine direkte Verbreitungsmöglichkeit. Dies findet im Tab „Aktuelles“ statt und lässt sich effektiv skalieren. Beispiele wie Real Madrid und der FC Bayern demonstrieren das Potential in Reichweite und Einsatz.
Jedoch gibt es auch Nachteile bei der Nutzung von WhatsApp Kanälen: Der fehlende Dialog, eine eingeschränkte Viralität, keine Push-Benachrichtigungen, begrenzte Sichtbarkeit von nur 30 Tagen und bisher keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für breitere Kanäle. Firmen sollten die Optionen von Kanälen und Newslettern via API sorgfältig abwägen. Dabei stehen Kanäle für einseitige Updates zur Verfügung, während API/Newsletter für eine personalisierte Kommunikation eingesetzt werden können.
Ein sorgfältig geplanter Redaktionsplan mit visuellen Posts, die regelmäßig veröffentlicht werden, ist effektiv. Auch klare Moderationsregeln sind wichtig. WhatsApp Kanäle sollte man zusätzlich zu anderen Plattformen wie X.com, Facebook und Telegram betrachten, nicht als deren Ersatz. Diese Perspektive hilft, die Bewertung der WhatsApp Kanäle zu schärfen und unrealistische Erwartungen zu vermeiden.
Wir blicken optimistisch in die Zukunft: Eine Erweiterung der Verifizierung, Tests zur Monetarisierung und mögliche API-Integration könnten den Wert der Kanäle steigern. Aktuell ist der Nutzen klar, aber begrenzt. Wir bleiben aufmerksam und nutzen unseren Entdeckergeist, um neue Möglichkeiten frühzeitig zu identifizieren und Hypes von echtem Mehrwert zu unterscheiden.